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Historie

Zusammengestellt anlässlich des 50-jährigem Jubiläums im Jahre 2003

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Die Wasserwacht-Ortsgruppe Wolnzach

Das ehrenamtliche Engagement im Rahmen der Wasserrettung hat in Wolnzach Tradition: wir blicken heute auf eine 50-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Dienst am Nächsten zurück. Auch schon vor Gründung der Ortsgruppe Wolnzach gab es Wolnzacher, die sich in der Wasserwacht engagierten, zu diesem Zeitpunkt aber noch unmittelbar in der Abteilung Pfaffenhofen a.d. Ilm der Wasserwacht im Bayerischen Roten Kreuz. Mit Hilfe der Leitung der Abteilung Pfaffenhofen gelang 1953 die Gründung unserer Wolnzacher Ortsgruppe.

Der Gründungsakt

Anfang der 50-er Jahre konnten die Wolnzacher in ihrem eigenen Freibad, in Niederlauterbach im Waldbad und in Fahlenbach am Ilmwehr baden. Während in Wolnzach zur Hilfeleistung noch ein Bademeister seinen Dienst versah, waren die anderen Badeplätze gänzlich ohne Aufsicht. War dies alleine schon Grund für die Einrichtung einer eigenen Ortsgruppe der Wasserwacht, so gab der 1953 erfolgte Umbau des alten Wolnzacher Holzbades in ein modernes Freibad mit Betonbecken den endgültigen Ausschlag zur Gründung.

Am 13. April 1953 begrüßte Walter Pegelow, der technische Leiter der Abteilung Pfaffenhofen, um 20:00 Uhr im Nebenzimmer des Gasthauses Wiesenberger 30 Mitglieder und Interessenten zur Gründungsversammlung. Diese fand in Gegenwart des Bezirksleiters der Wasserwacht Oberbayern, Herrn Kurt Kroh aus München, sowie des Wolnzacher Bürgermeisters Andreas Bollwein und des Kämmerers Josef Mirlach statt.

Den einleitenden Vortrag hielt Bezirksleiter Kroh. Er legte darin die Hauptziele der Wasserwacht dar, wie Unterricht im Anfängerschwimmen, Ausbildung von Rettungsschwimmern und Leistung von Rettungsdiensten in den bestehenden Bädern. Nach dem Eingangsvortrag wurde der Wahlausschuß bestimmt. Ihm gehörten Josef Mirlach, Hans Singer und Franz Brandl an. Von diesen wurde die Wahl der ersten Vorstandschaft durchgeführt. Ihr gehörten an (alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt):

1. VorstandWalter Reh
2. VorstandJosef Mirlach
Technischer LeiterHans Singer
SchriftführerAlbert Pögl
KassiererHeinrich Lauzansky
FrauenleiterinHelma Thoma
JugendleiterAlbert Kagermeier

Mit der erfolgreich abgeschlossenen Wahl war die erste Ortsgruppe außerhalb Pfaffenhofens der Wasserwacht-Abteilung Pfaffenhofen ins Leben gerufen worden. Ihr folgten in den nächsten Jahren die Ortsgruppen in Pörnbach, Geisenfeld, Reichertshofen, Manching und Vohburg.

Bilanz einer aufstrebenden Ortsgruppe

Die junge Ortsgruppe begab sich mit großem Einsatz ihrer Mitglieder an die Bewältigung ihrer Aufgaben, wie sie schon im Eingangsreferat der Gründungsversammlung umrissen worden waren. Geleitet wurden sie von dem zu persönlicher Bescheidenheit gemahnenden Motto der Wasserwacht: Nicht große sportliche Einzelleistung und Wettkämpfe, sondern selbstloser Einsatz im Kampf gegen den nassen Tod ist das Ziel der Wasserwacht. Die dafür notwendige Erstausstattung stellte der Markt Wolnzach zur Verfügung: drei Paar Schwimmflossen, Rettungsball und Rettungsstange konnten noch am Abend der Gründungsversammlung auf Kosten der Marktgemeinde bestellt werden. Weitere Anschaffungen (z. B. Lehrbücher) erfolgten durch die Ortsgruppe selbst.

Zahlreiche Aktivitäten über die Aus- und Weiterbildung hinaus prägten die folgenden Jahre. Im Mittelpunkt standen dabei immer wieder abgehaltene Werbeveranstaltungen, die den Gedanken der Hilfe gegen den Ertrinkungstod verbreiten sollten, aber auch der Gewinnung neuer Mitglieder dienten. Bereits am 13. Juli 1953 fand eine erste große Werbeveranstaltung statt, die in den folgenden Jahren mehrmals wiederholt wurde. Regelmäßig demonstrierte dabei die Wolnzacher Ortsgruppe in Vorführungen die Rettung unter persönlichem Einsatz sowie mit Geräten. In gleicher Weise gehörte dazu auch die praktische Darstellung der verschiedenen Aufgaben, die zur Erlangung der diversen Leistungsscheine nötig waren. Ebenfalls in diesen Zusammenhang gehörten die Feiern anläßlich des 5- und 10-jährigen Bestehens der Wasserwacht-Ortsgruppe Wolnzach (1958, 1963).

Über alles, was die Ortsgruppe leistete, wurde genau Buch geführt. Daraus ergibt sich alleine schon für die ersten zehn Jahre eine beeindruckende Bilanz: Im Rahmen der Ausbildung wurden bei 56 Lehrgängen mit insgesamt 634 Teilnehmern 435 Grundscheine erreicht bzw. bei 17 Lehrgängen mit 96 Teilnehmern 76 Leistungsscheine erworben. Darüber hinaus konnten 875 Freischwimmer-, 485 Fahrtenschwimmer- und 423 Leistungsschwimmer-Zeugnisse ausgestellt werden. Der wichtige Gesichtspunkt der Fortbildung dokumentiert sich in 20 Erste-Hilfe-Kursen mit zusammen 248 Teilnehmern sowie in übungsabenden, die insgesamt 715 übungsstunden mit 282 Teilnehmern umfaßten. Der eigentliche Rettungsdienst ist mit 435 Rettungsschwimmer-Einsätzen belegt, bei dem 10.402 Wachstunden geleistet wurden. Dabei gelang in neun Fällen die Rettung vor dem Tod des Ertrinkens, 20mal kam es zu Hilfeleistungen im Wasser und 914mal an Land.

Die Ortsgruppe heute

Ausgehend von den 30 Gründungsmitgliedern konnte die Zahl im Laufe der Jahre bis auf ca. 80 Mitglieder gesteigert werden, ein stabiler Stand, auf dem sich die Mitgliederzahl über viele Jahre hinweg eingependelt hat – mit steigender Tendenz. Besonders die vielen Jugendlichen, die regelmäßig am Jugendtraining teilnehmen, lassen uns positiv in die Zukunft blicken.

Diese Erfolge und Aussichten kommen nicht von ungefähr, sondern sind das Ergebnis fester, regelmäßiger Aktivitäten im ehrenamtlichen Dienst am Nächsten. So finden jährlich Schwimmkurse statt und die Ausbildung von Rettungsschwimmern erfolgt permanent. Darüber hinaus werden während der Badesaison an allen Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen Wachstunden im Freibad Wolnzach geleistet und unsere Mitglieder besuchen immer wieder (Fortbildungs-)Lehrgänge.

Keine Gemeinschaft kann heute bestehen, die sich nicht auch dem Zusammenhalt ihrer Mitglieder widmet. Gehörten früher – über viele Jahre hinweg – hierzu diverse Veranstaltungen wie etwa Tanzabende (z. B. der Wasserwacht-Faschingsball) etc., so müssen auch wir hier dem Geist unserer Zeit Tribut zollen. Heute bilden die regelmäßigen Mitgliederversammlungen, ein Jahresausflug, die Weihnachtsfeier sowie ein Grillfest und speziell auf die Jugend ausgerichtete Veranstaltungen den Schwerpunkt.

Die Gliederung der Wasserwacht

Die Wasserwacht im Bayerischen Roten Kreuz ist in fünf Bezirke untergliedert. Ihr oberstes Führungsorgan ist der Landesausschuß. Der Wasserwacht-Bezirk Oberbayern (er umfaßt das Gebiet des Regierungsbezirks Oberbayern) besteht aus 21 Abteilungen mit zusammen 157 Ortsgruppen. Diese stellen das Kernstück der Wasserwacht dar, in dem der Wasserrettungsdienst vor Ort organisiert wird. Die Ortsgruppen sind in der Regel auf Ortsebene organisiert und müssen zur selbständigen Durchführung der Wasserwachtaufgaben personell und ausrüstungsmäßig in der Lage sein. Die 157 Ortsgruppen des Wasserwacht-Bezirks Oberbayern unterhalten zusammen rund 250 Rettungsstationen und Stützpunkte, dazu über 50 Schnelleinsatzgruppen (SEGs). Die letzteren ergänzen im Bereich stark frequentierter Gewässer den Wasserrettungsdienst an den Rettungsstationen. Die Schnelleinsatzgruppen sind rund um die Uhr erreichbar, mobil und werden über die örtlichen Rettungsdienste alarmiert.

Die Mitglieder der ersten Stunde

Aufgeführt sind die belegbaren Mitglieder des Jahres 1953:

Binder, Georg
Brandl, Franz
Brandl, Adolf
Eiba, Josef
Dr. Häring, Max
Haimerl, Max
Haimerl, Iska
Hammerschmid, Alfred
Harrer, Josef
Hohenleitner, Michael
Holmhey, Walter
Holmhey, Lorenz
Holmhey, Franz
Heigl, Josef
Heilmeier, Adolf
Heinzmann, Herta
Liebl, Irma
Mirlach, Josef
Müller, Josef
Nißl, Erich
Pappi, Hermann
Pögl, Albert
Rebl, Trautl
Stich, Alois
Singer, Hans
Schechinger, Hans
Schätzl, Erich
Schreistetter, Herbert
Schreistetter, Fritz
Talke/Vogger, Anita
Vogger, Hans
Werkmann, Horst
Wallner, Karl